Es werden Marken und Schnittmuster genannt, also dürfte es sich um Werbung handeln.
Es ist vollbracht! Seit Urzeiten wartet dieses Projekt auf Fertigstellung, wurde bestimmt 20 Mal angefangen und wieder verworfen und endlich! ist er fertig – mein Winterwald-Cardigan.
Er ist nicht perfekt, kommt aber doch weit näher dran als ich mir es zeitweise erhofft hatte.
Kurz zu den Fakten:
Gestrickt ist der Cardigan aus Drops Alpaka in tannengrün und etwas was ich als natur oder weiß (?) bestellt habe, was aber ein deutlich rosafarbenen Stich hat. Ich weiß nicht ob sich das nur auf meine Knäuel bezieht. Offensichtlich hat es mich aber nicht so sehr gestört, dass ich sie zurückgeschickt habe.
Das Strickmuster ist ein Mix aus dem Alaska Sweater und dem Arabian Sweater. Der größte Teil ist tatsächlich letzterer, nur das Muster hab ich vom Alaska übernommen – von meiner Abneigung gegen das in-der-Runde-stricken hab ich ja erzählt. Allerdings musste ich hier ein bisschen tricksen, wegen dem Muster. Ich habe es tatsächlich versucht auch die farbigen Teile in Reihen zu stricken (und bei den Ärmeln habe ich es durchgezogen!), hab das aber ziemlich schnell wieder verworfen. Eine Weile überlegte ich ihn komplett in der Runde zu stricken und am Ende aufzuschneiden, es kam aber eine kleine Abwandlung hinzu.
Ich habe den gemusterten Teil in der Runde gestrickt, jeweils an den Seiten eine Masche extra gestrickt (um das rundgestrickte nachher mit Nähten versehen zu können – Idee von hier geklaut) und kaum, dass ich damit durch war habe ich Vorder- und Rückenteil separat gestrickt. So hatte ich zwar den gesamten Pulli immer irgendwo um mich herumfliegen, aber durch die kurze Länge hielt sich die Nerverei in Grenzen und die ‘Einzelteile’ waren trotzdem leichter zu bändigen.
Das ich keine Einzelteile verschusseln konnte, hatte durchaus seine Vorteile 😀
Die Ärmel wurden separat gestrickt und dafür, dass ich so meine Schwierigkeiten mit dem Farbstricken in Reihen hatte ist es an denen ganz gut geworden. Allerdings hab ich den Faden auch immer ordentlich fest gezogen und enger dürften sie am unteren Teil nun nicht mehr sein 😀
Ich muss ehrlich sagen, anfangs war ich wirklich unbegeistert. Den größten Teil habe ich zwar innerhalb weniger Tage fertig gestrickt, hatte mich aber seelisch schon fast drauf eingestellt, das gesamte Stück wieder aufzuribbeln, denn das Maschenbild war grausig! Ich hab natürlich eine Maschenprobe gemacht vorher und einzig die Hoffnung, dass es sich beim Waschen entspannt hat mich weitermachen lassen. Zum Glück war dem so. Und wie! Das Strickbild ist wunderschön geworden und das Garn so verflucht weich, ich muss dauernd drauf rumpatschen und während es zum trocknen da lag jedesmal wenn ich vorbei gegangen bin einmal mit den Fingern drüber.
Und meine Güte, ist das Ding gewachsen (Das war artig einberechnet, aber glauben konnte ich’s trotzdem bis zum Schluss nicht)!
Zeitweise hat mich das Teil mal wieder in den Wahnsinn getrieben, aber das hatten wir ja alle erwartet. Man sollte meinen, dass ich allmählich besser im Umrechnen von Maschenproben bin, aber spätestens bei der Armloch/Ärmelgegend scheitere ich immer und stifte Chaos, weil ich einfach nie so recht weiß WIE genau ich jetzt umrechnen muss (wer da die ultimative Anleitung hat – bitte immer her damit) und am Ende doch wieder improvisiere, was grundsätzlich zu Chaos führt. So auch hier.
Problem Nummer eins war, dass der hintere (oder wars der vordere?), jedenfalls ein Teil des Armlochs viel länger als das Gegenstück wurde – das ließ sich diesmal auch durchs Spannen nicht retten und so hab ich die Ärmel ein Stück zurückgeribbelt und die zu kurze Seite durch verkürtzte Reihen verlängert, während die andere gleich geblieben ist. Mit etwas Müh und Not hat es dann auch ins Armloch gepasst.
Nachdem das Ganze dann endlich gegessen war und ich das gute Stück einmal zusammenheften und anprobieren konnte, war der Ausschnitt sowas von weit, da hätte ich zwei Mal reingepasst. Bilder von dem Elend gabs in diesem Beitrag. Daraufhin lag es dann wieder eine ganze Weile. Letztendlich habe ich mich dann doch aufgerafft, mithilfe von verkürzten Reihen die Schultern etwas mehr bedeckt, was anfangs katastrophal aussah, aber zum Glück habe ich es einmal gewaschen und gespannt bevor ich alles wieder aufgeribbelt habe, nach einem netten Bad sah die Sache nämlich schon ganz anders aus und ich finde es sitzt jetzt in der Schulterregion ganz gut.
Das nächste große Übel war dann der Steek. Nachdem ich mich wieder wochenlang nicht getraut habe das Ganze enldich zuende zu bringen, hab ich mich dann doch überwunden. Die Maschen habe ich mit einer Häkelkante verstärkt und wollte eigentlich einen schönen sauberen Abschluss durch die Sandwich-Variante. Während ich so dabei war die Knopfleiste zu stricken fingen die Steekmaschen an sich zu lösen! Ich weiß nicht ob ich beim Häkeln was vermurkst habe oder ob das Garn einfach zu glatt ist, jedenfalls fing es an auseinander zu fallen also war schnelles Handeln gefragt und Zeit für Plan B – Ripsband. Es ist nicht ideal, man merkt die dicke Häkelnaht darunter und es ist generell irgendwie .. klobig geworden. Aber ich kann damit leben und hoffe jetzt einfach, dass es mir nicht demnächst einfach auseinander fällt.
Die Knöpfe hat übrigens der Mann ausgesucht. Er ist zwar immer betont unmotiviert wenn ich ihn mal wieder in den Stoffladen schleife, aber er hat echt Talent dafür schöne Sachen zu finden 😀
4 weitere hab ich davon noch, entweder für noch eine Kurzjacke, aber vielleicht würden sie sich auch an der Weihnachtsweste gut machen.
Was mich etwas stört ist die Passform in geschlossenem Zustand. Es klafft zwischen den beiden obersten und den beiden untersten Knöpfen ganz ordentlich – mehr Knöpfe möcht ich aber eigentlich auch nicht haben. Außerdem merkt man deutlich den Unterschied in der Maschenprobe zwischen dem Muster- und einfarbigem Teil. Naja, ich kann damit leben.
Den Großteil der Nähte hab ich diesmal verhäkelt, nur die Ärmelnähte sind normal per Matrazenstich geschlossen (und gehen schon wieder auf! Das Problem hab ich in letzter Zeit mit allen neu gestrickten Jacken, keine Ahnung warum plötzlich)
Ich find die Optik ganz nett, es sieht recht ordentlich aus, aber natürlich hab ich vergessen Fotos von der Innenansicht zu machen 😀
Durch das Alpakagarn ist die Jacke wunderbar warm und so verdammt weich! Ich hatte ja etwas Sorge, dass sie zur Schrankleiche wird, weil ich mich eigentlich gern in lange Cardigans kuschle und speziell morgens wenn ich im kalten Schlafzimmer, morgenmuffelig vorm Schrank stehe schnell noch umdisponiere und mir was wärmeres raussuche, aber sie wärmt echt gut. Selbst im aktuell kalten Büro leistet sie mir gute Dienste 😀
Verlinkt bei MeMadeMittwoch, Auf den Nadeln
Ein langer Weg, bis zu deinem Jäckchen, aber jetzt ist es fertig und ich finde, es sieht ganz bezaubernd an dir aus.
Das sparsame Muster finde ich wunderschön und die Knöpfe passen perfekt.
Du hast das Jäckchen auch richtig toll kombiniert und mit deinen Bildern ganz wundervoll in Szene gesetzt.
LG von Susanne
Vielen Dank 😀
Ich stricke ja am Stück und in Runden wo immer das geht – so verschieden sind die Vorlieben halt. Dem Jäckchen sieht man den langen und mühsamen Weg nicht an. Es ist ganz wunderbar geworden. Zum Berechnen nutze ich sehr oft “Knitting in the old way” von Priscilla Gibson Roberts. Da gibt es grundlegende Konstruktions- und Rechenvorlagen für viele gängige Grundmodelle. Muster muss man dann halt entsprechend einpassen und bei Drops Apaka fand ich das Steek aufschneiden auch schwieriger als bei rauerer Wolle.
LG Malou
Uh, vielen Dank für die Buchempfehlung, das werd ich mir mal anschauen 🙂
Ich kann ja nicht stricken, daher habe ich den Text großzügig nicht gelesen. ABER die Bilder sind unglaublich, der Rock ist großartig und Jacke passt unglaublich gut dazu. Ich finde das Muster wunderschön, die Farben, die Stimmung auf dem Foto – so schön!!!! LG Ina
Vielen Dank 🙂
Das ist ja eine zauberhafte Jacke – und wunderschöne Fotos. Ich kann leider überhaupt nicht stricken und bewundere Dein Können!
LG Julia
Vielen Dank 🙂
Ich bin ein absoluter Fan deiner Fotostrecke. Wow! Die Jacke ist dir gut gelungen, trotz Schwierigkeiten und das Ergebnis sieht schon sehr professionell aus. Alpaka ist mein Lieblingsgarn, wenn es warm und kuschelig werden soll.
Vielen Dank für die netten Worte 😀
Ja Alpaka ist ein Traum, ich liebe es auch wahnsinnig
Tolle Bilder, die Deinen Cardigan so richtig in Szene setzen. Und was lange währt, wird richtig gut, würde ich sagen. Solch ein Muster ist ja auch nicht mal so nebenbei gestrickt. Dafür wirst Du sicherlich lange Freude dran haben. Grüße Anke
Vielen Dank 😀
super Pulli, ich bin ein großer Fan Deiner STrickkunst! Tolle Fotostrecke! LG Kuestensocke
Danke 😀
[…] über den Haufen geworfen einen Notfallplan entwickelt: Eine grüne Cordweste. Die könnte ich zum Winterwald-Cardigan aus dem letzten Beitrag tragen und das käme mir insofern entgegen, dass ich mir bei der blauen […]
Hui, Ich kann stricken, ABER: Vor so einem Projekt ziehe ich echt den Hut! Wahnsinn, und das ganze zusammenbasteln, übersetzen, umrechenen… Die Jacke ist sooo toll geworden! Bei mir sitzen die Knopfleisten nie richtig gut, das fällt mir aber später meist nicht mehr auf. Die Bilder sind aber echt das Beste. Ich kann sehen wie viele Gedanken ihr euch dazu gemacht habt. Die Tannen im Hintergrund und auf der Jacke! Geil. Die Stimmung mit dem Nebel, Die Laterne, dein Blick… Ich drehe durch… Das ist Kunst! Ich wünschte wir hätten öfter Gelegenheit so zu fotografieren… LG Sarah
Aw, Dankesehr 😀
Auf den Nebel hab ich wochenlang gewartet, die Pläne für die Bilder hatte ich schon länger im Kopf und dann hat es aber immer nur an Arbeitstagen genebelt! Zum Glück bot sich die Gelegenheit jetzt endlich mal. Mein Vorteil ist natürlich dass ich hier mitten im Nichts wohne und nicht weit laufen muss um verschiedene Hintergründe drauf zu kriegen (so kann man auch schnell mal gucken obs überhaupt gut aussieht und ggf. umplanen), meistens beweg ich mich nichtmal vom Hof runter xD
Nur ‘richtiger’ Wald dauert leider ein bisschen oder erfordert eine Autofahrt…
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