Zwischenstand – wie läuft’s?
2. Treffen | Finale
Ich kann vermelden, ich habe zugeschnitten. Der Stoff kam bereits am Montag, ist direkt in der Waschmaschine gelandet und gebügelt worden. Dann kamen erstmal Dinge wie Arbeit und Privatleben dazwischen.
Leider hat der Kissenbezug in den ich den Stoff zum Waschen gesteckt hab stark gefusselt und jetzt sind überall Knötchen auf dem Stoff. Erst dachte ich der Stoff selber würde schon pillen, aber es sind helle Knötchen – der Stoff ist komplett dunkel. Im Gegensatz zur Innenseite des Kissens, das farblich genau passt. Zum Glück musste der Mann vor kurzem Fusselrollen kaufen weil er mit 3 Kilo Hundehaaren am Hemd nicht im Labor aufkreuzen darf. Und übereifrig wie er ist haben wir jetzt eine große Kiste Nachschub-Rollen im Weg stehen. Dann kommt mir das jetzt endlich mal zur Gute.
Zur Erinnerung: Ich nähe in diesem Jahr einen Weihnachtsschlafanzug, namentlich den Carolyn Pajama von Closet Core. Der Stoff ist ein relativ dünner, aber durchaus angenehm kuschelig wirkender Karo-Flanell von Stoff & Stil. Kombiniert wird das ganze mit goldenem Satinband und passenden Knöpfen.
Der Zuschnitt erwies sich als nicht allzu einfach. Der Stoff ist nämlich recht stark verzogen. Und nach anfänglichen Versuchen das Muster passend auf den Stoff zu bringen habe ich das ziemlich schnell aufgegeben. Allzu genau wollte ich es damit ohnehin nicht nehmen, weil ich für einen Schlafanzug auch nicht mehr Stoff als notwendig verschenken möchte nur um das Muster passend zu bekommen das ja doch meistens unter irgendeiner Decke verborgen ist.
Ich habe mich bemüht die weniger verzogenen Teile des Stoffs für Sachen wie die vordere und hintere Mitte zu reservieren und hab ansonsten in erster Linie platzsparend zugeschnitten. Lediglich die Cuffs für Ärmel und Hosenbeine habe ich im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, in der Hoffnung, dass es dann wenigstens wie gewollt aussieht.
Außerdem gibt es bisher nur einen Ärmel, weil ich mir noch nicht ganz sicher bin ob ich mich in der langärmeligen Version bewegen kann. Von daher wird erstmal geheftet und dann schaue ich ob alles passt oder ob ich die Ärmel im schrägen Fadenlauf zuschneide – Stoff ist noch genug da – oder mich wieder für kurze Ärmel entscheide. Letzteres ist allerdings mein Plan Z.
Es hilft ganz gut gegen den Perfektionismus mir mal ab und an ins Gedächtnis zu rufen, dass auch das nur ein besseres Probestück ist und gar nicht perfekt werden muss. Bequem allerdings schon!
Überhaupt finde ich es sehr hilfreich wenn der Übergang vom Probestück zum ‘richtigen’ Stück eher fließend verläuft. Vor allem beim BHs nähen hat mir das echt den Arsch gerettet, aber dazu komm ich ein andermal.
Übrigens überlege ich eine neue Kategorie einzuführen in der ich meine aktuellen – akuten – Pläne und zur Zeit in Arbeit befindlichen Projekte vorstelle. Vermutlich im Monatsrythmus. Dort kann ich dann auch über Schwierigkeiten berichten an denen ich gerade festhänge oder Vorschläge einholen oder oder oder anstatt mir das immer bis zum Schluss aufzuheben wenn’s eh zu spät ist. Besteht da Interesse dran? In dem Fall würde ich das fürs neue Jahr nämlich mal anvisieren. Sagt mir gern in den Kommentaren was ihr davon haltet und ob euch das interessieren würde.
Verlinkt beim MeMadeMittwoch
2. Treffen | Finale
Beinahe hätte ich ja auch Tartan genommen fürs Weihnachtsoutfit. Ich finde das ganz schön, traditionell und solide irgendwie. Das wird schon werden! Erstmal die Weite der Ärmel zu testen ist eine gute Strategie. Von allzu viel Probenäherei halte ich nicht so viel, denn jeder Stoff ist es wert, sorgfältig verarbeitet und sinnvoll eingesetzt zu werden. Wenn es irgendwie geht, vermeide ich es. Was soll mit dem Satinband passieren? Nicht, dass da steife und kratzige Stellen entstehen.
Solche work in progress-posts finde ich auch gut, solange es übersichtlich bleibt und hinterher ein Ergebnis herauskommt. Es sollte viel mehr über Verarbeitung gesprochen werden. Fertiges kann man ja überall sehen. Frohes Schaffen also! Regina
Ich finde ja ohnehin, Tartan/Karo geht (fast) immer.
Im Gegensatz zu dir scheine ich die Probestücke ein bisschen zu gern zu mögen. Wie viele Sachen ich schon genäht habe die nie über den Probestück-Status hinaus gekommen sind – unzählige. Immerhin bestehen die meist aus uralten Bettbezügen die einem teils unter den Fingern wegbröseln, da könnte man ohnehin nicht mehr viel draus machen, nur um die Zeit ist dann schade.
Allerdings ich bin ich so dermaßen empfindlich was schlecht sitzende Kleidung angeht – wenn es irgendwo ziept oder nervt verlässt das Stück den Schrank nie wieder. Da bin ich wohl ein bisschen paranoid geworden. Hoffentlich bessert sich das jetzt ein bisschen, mir sind an diesem Projekt nämlich schon ein paar Sachen aufgefallen, die ich sonst an Probestücken schon nie toleriert hätte die mich am fertigen aber kaum bis gar nicht stören. Es bleibt also spannend.
Die potenzielle Kratzigkeit des Satinbandes habe ich einkalkuliert. Statt wie vorgesehen Paspelband anzunähen, wird das Band jetzt nur auf die Außenseite des Stoffes kommen und dort als optische Trennung dienen. Tatsächlich hätte ich vermutet es wäre kratziger, es wirkt soweit recht weich. Wie es direkt auf der Haut wäre, ist natürlich eine andere Frage.
Genau, ich lese auch immer gern wie ein Kleidungsstück entsteht. Dass alles was ich anfange fertig wird, kann ich nicht garantieren – aber vielleicht gibt es mir auch den nötigen Arschtritt wenn ich weiß, dass noch Leute mitlesen und ein Ergebnis erwarten 😀
Ich gebe Formspielerin Recht, jeder Stoff ist es Wert gut verarbeitet zu werden. Allerdings schätze ich bisher ein detailliertes Nesselmodell. Ich nutze dafür aber immer ein und den gleichen Stoff, der mittlerweile aussieht wie ein Patchwork Frankensteins Monster ;), da ich ihn immer wieder zusammen nähe. Bin gespannt wie es dir mit deinen Probierschritten geht, vielleicht nehme ich mir da doch mal ein Beispiel daran.
Grüße
Anders als meine Vorgängerinnen bin ich ein Fan von Probemodellen und mache gerade bei Jacken/Mänteln, bevor ich in teure Wolle schneide, immer welche. Ich nutze dafür auch ausrangierte Bettwäsche und nutze die Stoffe mehrfach, wodurch meine Probemodelle mitunter auch monströs wirken. Bei weniger komplexen Schnitten nähe ich gern “tragbare” Probemodelle, sprich nähe sie aus einem günstigen Stoff; nicht selten trage ich diese dann lieber, als die finale Version…
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mit Deinem Pyjama gut vorankommst. Schöne Schnitt- und Stoffwahl.
Liebe Grüße Manuela