Weihnachtskleid Sew-Along 2020 (Teil 1)

Es werden Marken und Schnittmuster genannt, also dürfte es sich um Werbung handeln.

Dafür, dass ich zuletzt ziemlich ideenlos war, hab ich jetzt verflucht hochgesteckte Ziele und habe vor nicht nur ein Weihnachtskleid, sondern ein ganzes Weihnachtsoutfit zu nähen. Ob ich das schaffe? Vermutlicht nicht, aber man kann es ja mal versuchen.

Ich hatte in der letzten Zeit ein kleines Nähtief. Mein Kleiderschrankinhalt gefiel mir nicht mehr so recht, aber ich konnte nicht so richtig mit dem Finger drauf deuten was denn nun genau nicht passte.
Als es mir irgendwann zu bunt wurde habe ich mir ein nettes Buch (Das Kleiderschrankprojekt von Anuschka Rees) bestellt und durchgearbeitet – und plötzlich viele neue Ideen – die.. ehrlicherweise schon erschreckend lange auf der verdrängten Nähliste stehen….
Darüber werde ich demnächst auch noch eine kleine Beitragsreihe schreiben (eigentlich hatte ich das schon länger vor gehabt), also bleibt gespannt.

Während ich mich so durch das Buch gearbeitet habe wurde eine ganz gewaltige Lücke in meinem Kleiderschrank deutlich – ok, auch die war eigentlich vorher schon da, ich habs nur nicht geschnallt – mir fehlen bequeme Kleider. Außerdem fehlt mir schwarze Kleidung, also warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?
Ich will jetzt nicht zuviele Erkenntnisse vorweg nehmen, deswegen geht es jetzt um eins im Speziellen – mein geplantes Weihnachtskleid für dieses Jahr.

Ich habe das gewaltige Glück, dass Weihnachten – oder zumindest Heiligabend – bei uns ziemlich genau so aussehen wird wie jedes Jahr. Gemütliches Zusammensitzen mit meinem Paps, meiner Oma und meinem Freund, dabei werden dumme Witze gerissen und zuviel Wein getrunken (nicht zwingend in dieser Reihenfolge). Da wir mittlerweile hochoffiziell alle ein Haushalt sind, steht dem auch in diesem Jahr nichts im Wege (Ok, es kann immernoch erschreckend viel schief gehen wenn sich jemand ansteckt, aber hoffen wir das beste).
Alle weiteren Veranstaltungen werden ziemlich warscheinlich abgesagt, darunter die große Weihnachtsfeier bei meinem Opa und ein paar kleinere Familientreffen. Was normalerweise bedeutet, dass wir einen großen Teil der Feiertage im Auto verbringen und so gerne ich allen diese Besuche abstatte, stört es mich nicht sonderlich, das Ganze zu verschieben und vielleicht nicht ganz so geballt auf einem Haufen zu haben. Ich liebe zwar kaum einen Feiertag mehr als Weihnachten, aber ich finde man kann für Besuche auch gern weiträumig die Vor-und Nachweihnachtszeit nutzen.. also den Rest des Jahres :D. In diesem Fall ist dann hoffentlich nächstes Jahr viel Zeit für sommerliche oder anders geartete Weihnachtsbesuche 😀

Ok, ich schweife ab – zum Kleid. Ich stelle mir ein (relativ) schlichtes, schwarzes Kleid vor. Ein etwas lockerer Sitz, keine Taillenaht, vielleicht Zipfel am Saum. Das Ganze aus einem schönen, groben Wollstoff, gern etwas tweediges. Da scheitert es auch schon wieder, denn den perfekten Stoff habe ich bisher noch nicht gefunden und will den perfekten Stoff! Mit unperfektem gebe ich mich nicht mehr ab.
Einen richtigen Plan habe ich noch nicht, nur eine sehr vage Idee in meinem Kopf die ich aber bisher nicht zu Papier gekriegt habe.

Da ich gerne weg von ganz schlichten Basics möchte, denke ich dabei noch an eine schöne Stickerei, allerdings werde ich die wohl aufs fertige Kleid anbringen, damit ich es möglichst bald tragen und dann vielleicht im Sommer besticken kann, wenn es sowieso zu warm dafür ist.

Ein weiteres kleines ‘Problemchen’ ist, selbst wenn ich den perfekten Stoff finde muss ich leider zumindest abwarten bis mein erstes Gehalt auf dem Konto angekommen ist – ich habe nämlich in diesem Monat endlich endlich endlich wieder angefangen zu arbeiten, nachdem ich so lange auf der Suche war. Zurzeit zwar noch in Teilzeit, aber immerhin komme ich endlich wieder an die Arbeit und verdiene Geld! Allerdings war das letzte Jahr hart und mein Konto sieht entsprechend mau aus, deshalb muss ich mich noch ein wenig in Geduld üben.
Das wiederum bedeutet, dass das Kleid auf der Prioritätenliste erstaunlich weit unten steht, schöner Wollstoff ist ja auch nicht gerade billig. Aber es geht doch nichts über Alternativpläne und mein Stofflager ist zwar klein aber der ein oder andere Schatz findet sich dort auch!

Zwei weitere Stücke sind geplant, die sich am Ende hoffentlich gut ergänzen – eine Weste und ein Cardigan.

Vor kurzem hat meine Oma kartonweise Stoff angeschleppt, die Bekannte aussortiert haben und neben ein paar Stoffen, die ich persönlich nur zum Testen verwenden werde sind doch ein paar Schätze dabei gewesen. Zum einen zweierlei Cord. Ein sehr gedämpftes grün und mein Favorit – dunkelblauer Cord.

Die beiden schreien geradezu danach jeweils eine schöne Hobbitweste zu werden. Für Weihnachten würde ich gern die blaue Weste in Angriff nehmen. Der Stoff wurde zwar bereits zu zwei Sofakissen verarbeitet – die aber wohl bereits in Kartoffels Besitz übergegangen sind, zumindest wenn man nach der Anzahl Haare geht, die sich darauf ausgebreitet haben – aber ein großzügiger Rest ist noch übrig der eigentlich ausreichen sollte.

Insgesamt wird es so ein sehr schlichtes Outfit – aber jetzt kommt das Topping 😀
Vor ein-zwei Jahren habe ich einen traumhaft schönen Viskosestoff ergattert mit einem ganz wundertollen Schneemotiv darauf. Hügel, Häuser und sogar kleine Füchse! Seitdem hüte ich ihn wie einen Schatz und kann mich nicht entscheiden was ich daraus nähen soll.

Mein erster Gedanke war tatsächlich ein Cardigan. Im Kimonostyle, da hatte ich mal eine kleine Phase (und bis heute ist nichts daraus entstanden), aber glücklicherweise habe ich dann doch nicht angefangen, mittlerweile reizt mich das Ganze nämlich überhaupt nicht mehr. Alternativideen waren ganz klassisch ein Kleid oder ein Rock, als das sich der Stoff vermutlich auch gut machen würde – aber so richtig glücklich war ich damit nicht und wollte eigentlich doch lieber einen Cardigan. Also wird es jetzt selbiger, ich habe ohnehin einen Mangel an schönen, langen, kuscheligen Cardigans. Geplant habe ich einen ganz schlichten, geraden Schnitt, der das Muster schön zur Geltung bringt.

Ein paar Ideen hab ich mal gebastelt:

Inspiration und Schnittmuster, falls der Grundschnitt scheitert:
Links & Mitte: Opal Coat & Cardigan von Paprika Patterns
Rechts: Pona Jacket von Helen’s Closet

Da der Stoff, wie gesagt, dünne, labberige Viskose ist, muss für einen Wintercardigan definitiv ein kuscheliges Futter rein – dünne Wolle oder Flannell vermutlich. Da ich auch diese erst kaufen müsste, werde ich wohl mit der Weste beginnen.

Außerdem ist mir grad beim Fotografieren der Stoffe aufgefallen, dass ich von der Viskose doch weniger habe als gedacht, ich hoffe es reicht überhaupt 😀

Generell habe ich für keins der Kleidungsstücke einen erprobten Schnitt und hoffe, dass ich bald meinen Grundschnitt so weit kriege, dass man ihn endlich benutzen kann (Das ist schon echt ein verflucht langes Projekt geworden bisher, aber ich hab auch gefühlte 100 Mal neu angefangen……). Jedenfalls werde ich noch einiges an Zeit für Probestücke einrechnen müssen. Meine Hoffnungen bis Weihnachten fertig zu werden sind verschwindend gering, aber im Zweifel muss ich halt den Schneecardigan dann im Sommer anziehen 😀
Was fertig wird ist gut, was nicht fertig wird… auch.

Verlinkt bei MeMadeMittwoch

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