Hexenkleid in zwei Varianten

Ja, draußen bricht der Frühling an, aber ich hab noch Schneebilder über. Timing ist halt einfach meine Stärke 😀

Mit Jerseykleidern verbindet mich ja so eine kleine Hassliebe. Einerseits sind die natürlich bequem wie nichts anderes, aber optisch? Meist nicht so ganz mein Fall.
Versteht mich nicht falsch, es gibt viele schöne Jerseykleider, aber die die ich so fabriziere finde ich meist eher mittelmäßig.
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Innenschön meist fehl am Platz ist, miserable ZickZack-Nähte sind nicht so mein Fall (ich rede hier ausschließlich von meinen eigenen) und selbst Overlocknähte finde ich ehrlich gesagt einfach pottenhässlich. Jersey zu füttern schießt aber dann doch oft am Ziel vorbei.


Jedenfalls fühle ich mich in Jerseykleidern nicht unbedingt immer gut angezogen, weshalb dieses spezielle Exemplar selten außerhalb des Hofes getragen wird. Dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe die Zipfelsäume zu versäubern trägt vielleicht auch seinen Teil bei.
Dementsprechend froh bin ich nun endlich eine Kombination gefunden zu haben in der mir dieses Kleid wirklich ausnehmend gut gefällt und gleichzeitig habe ich eine Verwendung für meine einzige Bluse gefunden – damit hadere ich nämlich ebenfalls oft.
Immer nur stumpf meinen einzigen schwarzen Rock mit der einzigen Bluse zu kombinieren wird doch irgendwann langweilig. Zu bunten Tellerröcken gefällt sie mir aber nicht und zu den karierten ist es mir auch meist zuviel Muster.
Aber Zipfel und Planetendruck – das finde ich irgendwie.. einfach klasse.

Entstanden ist das Kleid aus einem meiner früheren Grundschnitt-Versuche, den ich um die Dehnbarkeit zu kompensieren (es war ein Webware-Schnitt) ein ordentliches Stück verschmälert habe. Aus Jersey geht er tatsächlich, in Webware vernäht war das Ding ein Reinfall – aber immerhin lässt mein jetziger ein bisschen hoffen.

Endlich spricht der Schal die Wahrheit!

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle ein Bild vom ganzen Kleid einfügen, aber ich stelle gerade fest, dass ich keins besitze. Ich habe im Nähkromanten-Forum nach Fertigstellung einen Beitrag darüber geschrieben und wollte mir da einfach ein Bild raus klauen, aber auf keinem einzigen erkennt man das Oberteil richtig.
Es wäre bestimmt interessant zu sehen wie schlecht das Teil tatsächlich sitzt. Der Stoff ist nämlich ein sehr labberiger Viskosejersey und das Oberteil wird nur durch ein sehr dünnes Gummiband in der Taille gehalten.

Der Rock besteht aus einem vollem Teller, mit einem weiterem halben versetzt darüber und dementsprechend hat das Oberteil dem Gewicht des Rocks wenig entgegen zu setzen. Ich habe schon desöfteren überlegt selbiges einfach abzuschneiden und einen Rock draus zu machen.
Außerdem… hat es sich sicher seitdem gut verzogen, da braucht es eh aktuelle Bilder..
Ich werde versuchen dran zu denken noch Fotos zu machen und hier nachzureichen. Die Fehler will ich ja auch nicht verschweigen 😀

Kombiniert habe ich das Ganze mit einem geflochtenem schwarzen Ledergürtel unbekannten Ursprungs – der war wie so vieles plötzlich einfach da – und meinen gelieben Fake-Cuff-Ohrringen, die ich mir nach langem Zweifeln endlich zugelegt habe. Ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, dass der Spaß hält und nicht kneift – die schief gestochenen Ohrlöcher reichen mir, da kommen keine weiteren zu 😀
Dazu den wunderbar weichen und warmen – weil Doubleface-gestrickten – ‘Winter is Coming’-Schal den ich dem Mann vor zwei(?) Jahren zum Geburtstag gestrickt habe. Leider ist es selten kalt genug um ihn zu tragen.

Wenn man dann in Frostbeulenmodus schaltet, lässt sich der Wearing-the-storm-Cardigan rüberschmeißen und fertig.


Einzelheiten
Kleid: selbstgenäht, nach eigenem Schnitt (Grundschnitt & Tellerrock)
Bluse: gekauft, aber vergessen wo
Cardigan: Wearing the Storm
Schal: Winter is Coming Schal
Gürtel: 2nd Hand
Ohrringe: MARIGOjewelry (etsy.com)
Stiefel: Deichmann (alt)

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