Oder auch – aus Weihnachtskleid wird Weihnachtsrock.

Es werden Marken und Schnittmuster genannt, also dürfte es sich um Werbung handeln.

Und klugerweise fällt mir gerade auf, dass ich mein fertiges Weihnachtskleid vom letzten Jahr gar nicht veröffentlicht habe. Jedenfalls nicht offiziell im Weihnachtskleidsewalong vom MemadeMittwoch, im Nähkromanten-Forum ist es dann doch zu finden, also verlinke ich jetzt frech dort hin und hoffe man kann es auch unangemeldet lesen – in dem verlinkten Thread findet ihr übrigens auch anderen älteren Kram von mir, falls das wen interessiert.

Für euch gibts aber noch die Kurzzusammenfassung vom Kleid:

Das Kleid fing an mit diesem absolut traumhaften Stoff den ich bei spoonflower gefunden habe und es war gleich klar – das muss ein Weihnachtskleid werden!
Also hab ich über den ganz ordentlichen Preis hinweggesehen und die Menge für ein enges Etuikleid bestellt. Der Stoff kam dann auch irgendwann an, aber erstmal herrschte Enttäuschung über den Druck. Für den Preis hatte ich ehrlicherweise mehr erwartet, aber nachdem ich ihm einige Tage beim trocknen (und vollgehaart werden) auf dem Wäscheständer zugesehen habe (solange hat er natürlich nicht zum trocknen gebraucht, ich bin nur schlicht und einfach faul) habe ich irgendwann meinen Frieden damit geschlossen. Außerdem hat Kartoffel darauf bestanden, ein Halstuch aus dem Stoff zu bekommen, aber vorher musste das Kleid genäht sein, nicht dass genau diese Ecke nachher fehlt.

Hat sie dann auch bekommen.

Entschieden hatte ich mich für den Nettie-Schnitt von Closet Case in der Kleidvariante. Also zumindest so lange bis mir auffiel, dass ich das Kleid nicht herunter geladen habe und der Download-Link abgelaufen ist.
Da ich aber im Besitz eines annähernd … ok sitzenden Jerseygrundschnitts bin habe ich mir daraus einfach ein Kleid gebastelt und das ganze erstmal mit einem günstigeren Stoff getestet.

Wie das so ist, wird das Probestück seit Fertigstellung bei jeder Gelegenheit rauf und runter getragen, während das ‚echte‘ Weihnachtskleid seinen Auftritt an Weihnachten und einmal zum Fotos machen hatte und seitdem im Schrank verstaubt.

Es hat einige Punkte die mich stören. Zum einen sitzt es nicht besonders. Der Stoff ist etwas weniger dehnbar und ein gutes Stück dicker als der karierte. Deswegen hatte ich im Vorfeld etwas Weite hinzugegeben, die Ärmel sind mir persönlich aber immernoch zu eng und einfach irgendwie unbequem. Zudem wollte ich zwar einen tiefen Ausschnitt, weil ich einige Ketten besitze die mit meiner bevorzugten Ausschnitttiefe nicht richtig harmonieren, aber dieser klafft und rutscht und nervt einfach. Ich trage zwar ohnehin immer Unterhemden, über unerwünschte Einblicke brauche ich mir also keine Sorgen machen, aber es sieht halt einfach nicht schön aus und ich fühle mich darin sehr unwohl.
Zum zweiten finde ich den Stoff nicht besonders toll. Obwohl es 100% Baumwolle sein müsste (vielleicht ist etwas Elasthan drin, ich bin mir nicht sicher) ist das Gefühl auf der Haut eher ‚meh‘. Dazu verzieht er sich mit viel Begeisterung und neigt zum leihern.

Jedenfalls liegt es seitdem nun fast ein Jahr im Schrank, ich hab es ein paar Mal anprobiert aber immer nach wenigen Minuten entnervt wieder ausgezogen. Um den Stoff war es mir allerdings dann doch zu schade und ich hatte schon relativ bald überlegt daraus einen Rock zu nähen.
Ich bin was Änderungssachen angeht extrem faul. Ich hasse es zu Ändern, muss ich leider sagen, deshalb verstauben solche Dinge meistens auf ewig in einer Kiste, wobei dieser Stoff auch eher winterlich aussieht und es deshalb kein Weltuntergang ist wenn er im Sommer kein Tageslicht gesehen hat (nicht dass mich das sonst abhalten würde).

Aber allmählich wird es gemütlicher und kuscheliger und so hab ich mir dann endlich einen Ruck gegeben. Das Ganze war eine Sache von einer halben Stunde. Ich hab das Kleid angezogen, mir die Länge markiert, abgeschnitten, Gummi drum, fertig. Innenschön ist Fehlanzeige (wobei das bei Jersey sowieso immer so eine Sache ist – falls wer den ultimativen Tipp hat wenn man Zickzack- und Overlocknähte hasst wie die Pest, bitte immer her damit!) aber immerhin hab ich wieder ein tragbares Stück, das hoffentlich jetzt viel mehr geliebt und getragen wird. Mal schauen wie lange der Stoff durch hält, man darf gespannt sein 😀

Das Oberteil liegt noch hier rum und wartet auf seine Bestimmung. Ich schwanke noch. Wenn man auf Crop-Länge steht könnte man durchaus noch nen netten Pullover draus machen – vorausgesetzt es trägt dann jemand anders als ich – ich schiele zu meiner Schwester – oder ich mach mir den Aufriss noch und nähe Unterwäsche draus, wie ursprünglich geplant… wie lange die dann hält ist allerdings eine andere Frage. Ich hatte den Rock jetzt ein paar Tage immer mal wieder an und um den Saum ist er schon ordentlich ausgeleihert….

Katzen beobachten ist doch immer wieder spannender als Fotos zu machen…..

Ein bisschen noch zum Rest des Outfits, das tatsächlich (fast) vollständig Selbstgemacht ist.

Der Pullover war mein zweites gestricktes Kleidungsstück und wurde zu Weihnachten 2017 fertiggestellt. Seitdem ist er nicht mehr wegzudenken und wird dauernd getragen.
Das Strickmuster ist der Easy-Weekend Pullover, der damals glaube ich umsonst war, inzwischen aber nicht zu kriegen scheint? Im Grunde einfach ein schlichter Pullover ohne irgendwelche Extras um das grandiose Garn gut zur Geltung zu bringen.

Das Garn widerrum ist Luxury Magic Mohair von Rico Design, dass ich damals in Hannover im Wollladen gefunden habe und wochenlang drum herum geschlichen bin bis ich endlich eine Pullovermenge in gold-schwarz gekauft habe.
Es ist ein Mix aus Polyester, Polyamid, Mohair und Wolle. Normalerweise nicht meine erste Wahl mit dem ganzen Plastik drin aber ich finde es ganz angenehm auf der Haut, wobei ich außer am Hals auch nicht wirklich empfindlich bin bezüglich Wolle.

Mein Projekt dazu auf ravelry findet ihr hier (Es lohnt sich, Mini-Kartoffel gibts inklusive :D).

Die Handschuhe sind Dragon Tears Fingerless Gloves, eines der wenigen Stücke für die ich mich tatsächlich mich der Häkelnadel abgemüht habe.

Tatsächlich ist selbst die Unterwäsche selbstgenäht, zumindest der BH, auch wenn ihr ihn nicht sehen könnt, ist nämlich der Harriet Bra von Cloth Habit, zusammengewürfelt aus den Resten des Probe-Weihnachtskleides. Immerhin auf instagram hab ihn mal gezeigt.

https://www.instagram.com/p/B50l2eWKuVW/

Und zum Abschied: Katzenbilder!

Gestatten, Herr Arschlochkater. Seines Lebens Flaschenkind und verwöhnter Sack, außerdem Diva mit Hang zum Dramatischen.
Außerdem das Drachentier, nur echt mit Fettkopf 😀
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