ivy-pinafore-header

Ivy Pinafore im Wikingerstil

Dieser Beitrag enthält unbezahlte und unbeauftragte Werbung durch Markennennung und -verlinkung.

Ich hatte in der letzten Zeit ein kleines Nähtief, wie ich ja im ersten Post zum FJKA bereits kurz angerissen habe.

Den Grund dafür hatte ich auch bereits angedeutet – ich bin nämlich schwanger! ?
Und obwohl geplant, hat mich das Thema doch etwas aus der Bahn gerissen – nicht nur nähtechnisch. Mir ging es die letzten Monate nämlich gelinde gesagt beschissen. Aber selbst davon abgesehen, hat mich die Situation doch etwas überfordert. Ich neige dazu manchmal prophylaktisch pessimistisch zu sein und hatte deshalb bewusst meine (Näh-)Pläne kaum angepasst, für den Fall, dass es länger dauert und saß dann erstmal recht planlos da.

Als dann irgendwann zumindest ein kleiner Teil Motivation wiederkam, wurde spontan mein Pinterest-Account gesperrt (oder gelöscht? Ich weiß es nicht, hab nicht Mal ne Meldung bekommen) während ich gerade eine neue Pinnwand angelegt und befüllt habe. Vielleicht zu viel auf einmal gepinnt? Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich seitdem zickig und hatte noch keine Lust mich darum zu kümmern, den wieder freigeschaltet zu bekommen. Vielleicht ist es dafür inzwischen eh zu spät, ich weiß es nicht. Die Inspiration fehlt mir allerdings schon merklich.

Basics

Schnittmuster
Ivy Pinafore von Jennifer Lauren Handmade

Größe
8 in den Schultern – auf Größe 10 für die Brustweite gradiert

Material
Viskose-Leinen von stoffe.de
Buttons von etsy.com (PeraPeris)
Schrägband von dasblauetuch.com

Änderungen
„Echte“ Knopflöcher
Mehrweite aus dem Ausschnitt entfernt
Taschen vergrößert
Kein Futter eingenäht

Full Body View of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade

Idee

Also hab ich erstmal meine Offline-Liste gewälzt. Was schon länger darauf stand waren zum einen ein Trägerkleid – inspiriert haben mich hier besonders die typischen Wikingerschürzenkleider, die vermutlich die Meisten schon Mal gesehen haben. Außerdem schöne weite Sommerkleider. Gerade die Trapezform hatte es mir schon länger angetan (nachdem ich selbige vor einigen Jahren noch ganz grausig fand). Ohne die Notwendigkeit dort in ein paar Monaten einen immer größer werdenden Babybauch unterzubringen, hätte ich allerdings ein etwas schmaleres Trapez bevorzugt. Wobei ich sagen muss, dass mir das Endergebnis sehr gut gefällt. Es ist zwar noch etwas ungewohnt, aber irgendwie hat es schon was.

Schnitt

Ursprünglich stand der Plan des Selbstkonstruierens im Raum, schon allein weil es mich vor den Anpassungsmarathons fertiger Schnittmuster gegraust hat. Ich bin das Risiko dann aber eingegangen, da dieser Schnitt für meine üblichen Probleme keine allzu große Angriffsfläche bietet (und ich diese mittlerweile ganz gut kenne) – Ärmellos, relativ weit, und im Notfall hat man große Stücke zum Weiterarbeiten sollte es vollends scheitern – habe ich beschlossen es einfach zu wagen. Zum Konstruieren hatte ich auch schlicht keinen Nerv und wollte nur ein schönes einfaches Projekt nach Anleitung runter nähen.

Front view of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade

Dann sollte das Ganze zukünftig auch noch Stilltauglich sein. Ganz schön viele Ansprüche. Erst hatte ich nach Trapezkleidern mit Knopfleiste gesucht, bis mir dann zufällig die Ivy Pinafore von Jennifer Lauren Handmade in die Hände fiel. Die Knöpfe sind hier zwar im Original nur Dekoration, aber das lässt sich ja super leicht anpassen. Meine sind also funktional.

Anpassungen

Ich habe es diesmal sogar tatsächlich gewagt, vorher kein Probestück zu machen. Ich habe den Schulter- und (Arm-)Ausschnittbereich grob mit dem Schnitt von meinem Mottentop abgeglichen und das Ganze erstmal geheftet. Bis auf etwas Klaffen am Ausschnitt hat das erstaunlich gut funktioniert. Dafür habe ich die Passe einmal durchgeschnitten und keilförmig etwas Stoff rausgenommen. Jetzt habe ich zwar eine Naht in der vorderen und hinteren Mitte, aber man sieht sie kaum und mich stört sie nicht.

Close up view of the yoke of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade

Anfangs hatte ich etwas Sorge ob eine FBA nicht doch sinnig gewesen wäre, weil es mir vorkam als wäre das Kleid vorne sehr viel kürzer als hinten – fast schon grenzwertig kurz. Vielleicht war es aber auch nur die ungewohnte Länge, denn inzwischen finde ich es gar nicht mehr so schlimm. Ich glaube es gibt in Zukunft wieder mehr kürzere Kleider, ich finde doch allmählich wieder Gefallen daran. Kürzer hätte es trotzdem nicht sein dürfen und weil ich keine Länge verschenken wollte habe ich nur einen winzig kleinen Saum gemacht und von Hand festgenäht.

Die Taschen sind etwas vergrößert, sodass jetzt auch mein Monstrum von einem Handy reinpasst, ohne dass ich mir Sorgen machen muss es unterwegs zu verlieren.

Back view of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade
Portrait

Ich weiß nicht genau was ich an den hinteren Trägern vermurkst habe. Im Original sollten die nicht schmaler sein als die vorderen und schon gar nicht so extrem. Meine einzige Vermutung ist, dass irgendwo die Nahtzugaben durcheinander gebracht habe, die ist an den Passe-Träger-Stücken nämlich unterschiedlich groß. Das wird einmal kurz mitten in der Anleitung erwähnt – immerhin der einzige Kritikpunkt der mir zu dem Schnitt grad einfällt. Wer die Anleitung nicht nutzt bekommt das vielleicht gar nicht mit. Da ich diese auch nur beiläufig gelesen und immer nur häppchenweise genäht habe, kann es gut sein, dass ich die falsche Nahtzugabe genutzt hab.

Im Original wird das Kleid gefüttert. Da ich gerne ein einfaches Sommerkleid haben wollte (und auch weil es mir zu spät aufgefallen ist), hab ich darauf verzichtet.

Auf dem Blog der Herstellerin gibt es sogar eine sehr gute Anleitung was zu beachten ist, wenn man den Schnitt ungefüttert nähen möchte.

Meine Nähte sind französisch versäubert – selbst die Taschen diesmal! Normalerweise scheue ich mich sehr vor französisch versäuberten Nahttaschen, weil die bei mir nie wirklich ordentlich werden. Aber bei der zweiten ist es diesmal ganz annehmbar geworden – auch wenn die erste wieder ein kleiner Kampf war.

Portrait

Die Armausschnitte mit Schrägband versäubert, welches ich bei “das Blaue Tuch” bestellt habe. Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Quelle für schönes, weiches Schrägband – weil ich kaum etwas mehr hasse als Schrägband herzustellen. Leider sind die meisten dann doch eher steif und/oder kratzig. Aber dieses ist wirklich schön! Angenehm auf der Haut und schön weich – dadurch auch nicht zu sperrig zu verarbeiten.

Lediglich die Passe habe ich an der Innenseite mit der Overlock versäubert. Ich habe mittlerweile nämlich etwas resigniert und beschlossen dem Jerseynähen doch noch eine Chance zu geben, aber definitiv nicht mehr mit der Nähmaschine. Deshalb ist die Unterkante der Passe jetzt schick mit dem strahlend weißen Garn versäubert das bei Lieferung auf der Maschine war. Sieht ja zum Glück keiner und es trägt nicht auf. Dazu gibt es aber im nächsten Beitrag mehr, wenn ich euch mein erstes Overlock-Projekt vorstellen werde ;D

Fazit

Woran ich etwas meine Zweifel habe, ist die Ausschnitt-Passe-Trägerform. Mir kommt die gerundete Form ein bisschen zu niedlich für mich vor. Finde ich an anderen zwar durchaus schick, aber ob das für mich das passende ist? Vielleicht gibt’s beim nächsten eine etwas klarere/geradere Ausschnittlinie.

Standing straight back view of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade
side view of the Ivy Pinafore Dress by Jennifer Lauren Handmade

Was Besonderheiten angeht musste ich diesmal von meinem üblichen Weg etwas abweichen. Meine Standardideen sind ja Stickereien, dafür war mir ganze Projekt aber zu experimentell. Außerdem brauchte ich dringend passende Kleider, alle meine Röcke drücken nämlich schon seit Wochen unangenehm am Bauch und verlassen kaum noch den Schrank. Nachträglich besticken fällt ebenfalls raus, weil ich die Rückseite der Stickerei gern gut versteckt habe.

Also habe ich mich für eine einfache Lösung entschieden und schöne Knöpfe angenäht. Ich hatte schon länger den Plan mir entweder schöne Broschen zu besorgen oder eben Knöpfe zu verwenden um daran eine Fibelkette aufzuhängen. Das passte zu diesem Projekt dann natürlich wie Arsch auf Eimer, Knöpfe mussten ja ohnehin dran.

Die Kette wird mit zwei Haken befestigt, sodass ich auch andere Ketten daran aufhängen kann, so ist das ganze auch leicht abzuwandeln. Zum Waschen werden Kette und Haken dann einfach entfernt – und durch die Knöpfe bleibt es auch ohne Kette interessant.

Outfit
Bluse mit Blumenmuster – unbekannt | Fibelkette – MacciatoJewelry | Glas-Kette – KATESHOfactory

Verlinkt beim MeMadeMittwoch

Share: