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Ein schönes, entspanntes kleines Strickprojekt. Ohne viel Rechnerei und Anpassung. Das war zumindest der Plan. Aber dass es so bei mir normalerweise nicht abläuft dürfte ja mittlerweile bekannt sein. Insgesamt habe ich diese schöne einfache Weste rund 3 Mal gestrickt, bevor ich sie hinbekommen habe – und das lag nicht am Strickmuster!

Icon-Vest

Garn & Strickmuster

Strickmuster
Icon Dress by Kari-Helene Rane

Größe S (Weite) & L (Länge)

Garn
Regia 6-fädig Tweed (70 Dunkelgrün)

Anpassungen
Nur Oberteil bis Hüfthöhe
FBA (2cm)
Längere Armlöcher

Mein Ravelry-Projekt

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Doch zuerst ein paar Worte zum Material. Ich habe schon vor Ewigkeiten zwei 150g Stränge Regia 6-fädig Tweed (mittlerweile eingestellt) im örtlichen Garn- und Stoffladen gekauft. Es ist ein schönes tweediges Sockengarn (DK) hauptsächlich aus Wolle und etwas Nylon, das ich ursprünglich zu einem Paar Kniestrümpfe verstricken wollte. Aber wie ihr wisst, ist meine Motivation zum Sockenstricken, nett ausgedrückt, gering ausgeprägt.

Ich änderte also meine Meinung und beschloss, eine Weste daraus zu stricken. Die Garnmenge müsste für einen Pullover in Crop-Länge oder ein ärmelloses Oberteil reichen. Ich hatte schon länger dieses Bild des Icon Dress von Kari-Helene Rane auf einem meiner Pinterest-Boards und dachte immer es sei ein Oberteil, da nur der obere Teil des Kleids sichtbar war.
Ich habe kurz überlegt, das ganze Kleid zu stricken, aber da ich nicht so viel Garn hatte und außerdem denke, dass es für meinen Geschmack zu schwer werden könnte, bin ich bei meiner ersten Idee geblieben und habe es als Top gestrickt.

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Das originale Strickmuster ist ein knielanges Kleid mit einem einfachen Zopfmuster und zusätzlichem Perlmuster im Rockteil. Ich liebe den eckigen Ausschnitt und die Fake-Knopfleiste! Es wird in Einzelteilen gestrickt und am Ende vernäht, was meine bevorzugte Methode zum Stricken von Kleidung ist.

Ich habe (zu) lange überlegt, das gute Stück als Weste oder Top zu betiteln. Meine erste Assoziation zum Inspirationsbild war definitiv eine Weste, vielleicht wegen der falschen Knopfleiste. Und ich denke ich bleibe dabei. Meistens werde ich es ohnehin über anderen Kleidungsstücken tragen also ist und bleibt es für mich eine Weste 😀

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Das stellte sich allerdings als richtige Denksportaufgabe heraus – zumindest für mich. Ich dachte ich fange ganz simpel auf Taillenhöhe an, da ich ohnehin eine kurze Weste in dieser Länge wollte und suchte nach der kleinsten Anzahl von Maschen im Muster. Dort begann und vermasselte ich dann alles. Mehrfach. Es stellte sich heraus, dass es durchaus eine kluge Idee ist den gesamten zum Chart gehörigen Text auch tatsächlich zu lesen. Hier steht nämlich dass man die erste und letzte Masche für meine Größe (XS im ersten Versuch) ignorieren sollte. Hab ich natürlich nicht. Und mich gewundert warum das Reihenende immer schon vor Ende des Musters erreicht war. Wohlgemerkt wäre das ein kurzer Halbsatz gewesen, warum ich zu faul war selbst den zu Ende zu lesen weiß man nicht…

Das Stricken

Ich habe tatsächlich artig eine Maschenprobe gestrickt. In meiner Welt gibt es da ohnehin keine Diskussion drüber, Maschenproben werden gestrickt. Punkt. Es sei denn es geht um so kleine Sachen wie Socken oder wenig passformrelevante Teile, Tücher zum Beispiel.
Ab da ging es dann allerdings schief. Meine Maschenprobe entsprach nicht ganz der vorgegebenen, aber ich hatte vermutet, dass es ungefähr hinhauen müsste. Tat es auch. In der Weite zumindest. Ich habe stumpf die Anleitung nachgestrickt – immerhin wollte ich endlich mal wieder gedankenlos vor mich hin stricken – und bekam eine tolle Weste. Perfekt passend für ein Kleinkind. Naja, bis ich ein solches im Haus habe wird es wohl noch eine Weile dauern.

Da ich beim Stricken selten messe und es vorziehe die benötigte Anzahl Reihen vorher zu berechnen um die gewünschte Länge zu erhalten, habe ich darauf verzichtet sinnvolle Sachen zu tun wie beispielsweise einfach ein paar Reihen mehr zu stricken.

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Da die Weite in Ordnung und das Hauptproblem die Länge war, versuchte ich die Weste ordentlich zu spannen. Aber keine Chance, dass sie mir (bequem) passen würde. Außerdem waren die Armlöcher viel zu kurz was das Ganze generell zu einer eher einschränkenden Geschichte machen würde.

Also aufribbeln und neu anfangen. Ich beschloss es dann gleich ein wenig weiter zu stricken und habe eine Nummer größer angeschlagen, da die bisherige Weite zwar wie gesagt in Ordnung war, aber auch nicht mehr. Und da ich sie meist über weiteren Oberteilen tragen würde war etwas mehr Luft nicht unbedingt das schlechteste. Also habe ich diesmal Größe S in der Weite und L in der Länge gestrickt. Außerdem am Anfang ein paar Reihen hinzufügt um das Ganze grob auf Hüftlänge zu bekommen, statt wie ursprünglich angedacht auf Taillenlänge. Fertig. Passte. Zumindest bis auf die Armlöcher.

Da ich offensichtlich nicht aus meinen Fehlern lerne, waren die nachträglich angestrickten Ausschnittblenden alle schon dran und alle Fäden vernäht bevor ich das gute Stück anprobiert habe. Dummheit tut weh. Leider nicht genug. Während ich versuchte die Nähte wieder zu lösen um die Armlöcher noch etwas zu verlängern schnitt ich in den falschen Faden direkt am unteren Rand des Armlochs. Manchmal muss es echt Schicksal sein. Ich ribbelte also die kompletten Armlöcher wieder auf, kramte den Taschenrechner raus und fügte außerdem doch spontan noch eine kleine FBA hinzu. Diesmal aber nur aus verkürzten Reihen, nicht in Kombination mit zusätzlichen Zunahmen wie es sonst meine bevorzugte Methode ist. Dann hab ich die Armlöcher nochmal gestrickt und außerdem noch ein paar extra. Und endlich. Sie passt! Und ich liebe sie!

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Die Passform ist nicht hundertprozentig geworden. Wie man auf einigen Bildern sieht, schiebt sie sich gern etwas nach oben. Vielleicht ist der untere Teil noch etwas zu eng. Aber für mich ist es in Ordnung.

Es war die richtige Entscheidung so lange daran herumzubasteln, obwohl ich es natürlich auch beim ersten Mal hätte richtig machen können, nicht wahr? 😉

Mit diesem Stück habe ich nun das erste Teil meiner Herbst/Winter-Pläne erledigt. Schon eins mehr als letztes Mal! Und die Maschenprobe fürs nächste Stück ist sogar schon fertig, yay!

Verlinkt beim MeMadeMittwoch

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